<<< vorhergehende Seite

Godric Gryffindor

Name eingeben

Der Weg zu Mut und Tugend

Godric wuchs in einem kleinen Dorf namens Hugh in England auf. Er lebte mit seinem Vater zusammen in einem recht übersichtlichen Haushalt. Seine Mutter hatte Godric schon sehr früh verloren. Sie verstarb kurz nach seiner Geburt. Er vermisste seine Mutter, jedoch schenkte sein Vater ihm so viel Liebe und Zuwendung, dass Godric nicht oft wegen seiner Mutter trauern musste.
Noch bevor seinem 17. Lebensjahr und damit dem Erreichen seiner Volljährigkeit, war Godric ein recht schüchterner und sensibler Junge. Er hatte kaum Freunde, er wünschte sich zwar insgeheim mehr von ihnen, doch besaß er nicht den Mut, Kontakt mit fremden Menschen aufzunehmen.
Am Tage seiner Volljährigkeit, überreichte sein Vater Godric einen silbernen, glänzenden Ring. Dieser Ring war seit etlichen Zeit im Besitz der Familie Gryffindor. Schenkte man alten Sagen und Mythen Glauben, so besaß dieser Ring eine große Mach. Er dürfe niemals in die falschen Hände geraten, da sonst ein großes Unglück geschehen würde.
Als Godric den Ring zum ersten Mal in seinen Händen hielt, war er erstaunt. Dieser Ring sollte sehr alt sein. Dies war ihm jedoch nicht anzumerken. Er glänzte wie am ersten Tage und in ihm waren viele, wie es schien altägyptische Hieroglyphen, eingraviert.
Er fragte seinen Vater, was es mit diesen ägyptischen Zeichen auf sich hatte, dieser jedoch beantwortete ihm diese Frage nicht.
"Du musst deinen Weg finden, mein Junge. So wie ich es auch getan habe, so wie auch dein Großvater und jeder Gryffindor vor dir. Es ist ein Weg den du alleine gehen musst. Auf diesem Weg wirst du dich und dein ganz eigenes Ziel finden."
Godric war sehr skeptisch als er die Worte seines Vaters hörte. Das Letzte, was er wollte, war sein zu Hause zu verlassen. Er fühlte sich wohl in dem kleinen Dorf zusammen mit seinem Vater zu leben. Doch er entschloss sich, auf die Worte seines weisen Vaters zu vertrauen. Jedoch wusste er nicht, wohin ihn seine Reise führen sollte. Er betrachtete den Ring. Diese Hieroglyphen... sie gaben ihm zu denken. Hatten sie vielleicht etwas mit seinen Vorfahren zu tun? Neugierig und voller Tatendrang zog Godric eines Tages los in die weite Welt. Er verabschiedete sich von seinem Vater, der ihm riet, auch in brenzligen Situationen immer einen kühlen Kopf zu bewahren und auf sich aufzupassen.
Und so zog Godric Gryffindor in die große weite Welt um sich selbst zu finden und sich einen Namen zu verschaffen. Er begab sich nach Ägypten, ein ihm völlig fremdes Land. Godric hatte schon viel über Ägypten gehört, ein Reich das von einem Pharao regiert wurde, das Land der unendlichen Wüste und der wundersamen Pyramiden.
Godric verschlug es zu den Pyramiden, stundenlang weilte er vor ihnen in der brennenden Sonne. Sie schienen ihn magisch anzuziehen.
Eines Tages wollte er sich auch das Innere einer Pyramide ansehen. Er wartete die Nacht ab, schlich sich näher an die Wachen, welche vor dem Eingang standen und ließ sie für einen kurzen Augenblick mit einem Schlenker seines Zauberstabs erstarren. Flink huschte er durch den Eingang und erstarrte. Die Wände der Pyramide waren mit Hieroglyphen verziert, die in verschiedenen bunten Farben funkelten. Meterlange Zeichnungen erstreckten sich über die Wände, auf ihnen wurde meist ein Pharao oder eine der unzähligen Gottheiten abgebildet.
Godric verweilte nicht länger an den Wänden, er wollte mehr entdecken, tiefer das Geheimnis der Pyramide erforschen und so folgte er dem langen dunklen Gang. Dieser führte ihn in viele Kammern. Sie waren ebenso wie die Wände mit Hieroglyphen verziert und goldene Edelsteine glitzerten von überall auf Godric herab. Er betrachtete jeden Winkel der Kammern, in der Hoffnung auf ein Zeichen zu stoßen, ein Zeichen, das nur für ihn bestimmt war und er sollte es auch finden.
Als er in einer weiteren prunkvollen Kammer stand entdeckte er etwas, was sein Herz um einige Takte schneller schlagen ließ. Eine riesige Statue einer ägyptischen Gottheit.
Diese Skulptur schien erbaut von Menschenhand, jedoch war sie vollkommen.
Es war das Abbild einer gertenschlanken Frau, sie trug ein herrschaftliches Gewand, welches von Spangen und Schleifen zusammengehalten wurde. Jedoch war das Mystische an ihr vielmehr ihr Kopf. Sie besaß nicht den Kopf einer jungen Dame, sondern den einer wilden Löwin.
Godric stand wie erstarrt vor der Skulptur. Sie faszinierte ihn und er erkannte sofort, dass sie sehr wertvoll sein musste. Das gesamte Abbild der Göttin war in Gold gefasst und in ihren Augen glänzten zwei echte, reine Diamanten. Er trat einen Schritt zurück und merkte, wie sich plötzlich unter seinem Fuß eine Steinplatte löste. Voller Panik ergriff er sie um sie wieder richtig einzusetzen. Dabei hielt er plötzlich inne und fasste eine kleine Schriftrolle, die unter der gelösten Steinplatte gelegen hatte ins Auge.
Vorsichtig nahm er die Schriftrolle hervor. Hatte niemand anderes zuvor sie entdeckt?
Er öffnete das Siegel und entrollte die Schriftrolle mit zitternden Händen.
Sie war nicht mit Hieroglyphen beschrieben, sondern mit einer ihm bekannten Schrift:
"Diese Worte erreichen dich, mein Sohn, aus längst vergangener Zeit. Als die Götter noch geehrt wurden im Land der Wüste. Doch ich weiss, bald sollen sie vergessen sein, keine Macht sollen sie noch über uns haben. Du bist dir selbst überlassen, die ratenden Stimmen sind verstummt.
Doch eine wird noch über euch wachen. Die Kriegsgöttin Sachmet, dessen göttliches Abbild nun vor dir steht. Ehre sie und du wirst es nicht bereuen!
Hundigus Gryffindor, Erbe der Sachmet."

Godrics Augen weiteten sich, als er diese Worte gelesen hatte. Konnte das sein? Waren seine Vorfahren Ägypter gewesen? Stammte er von einer Göttin ab? Fragen über Fragen strömten durch seinen Kopf und beschäftigten ihn auch Tage später noch. War dieser Weg ihm vorherbestimmt? Vielleicht hatte Sachmet selbst dies alles eingefädelt?
Godric ließ die Pyramiden hinter sich und seine Reise führte ihn in ein kleines Dorf in der Nähe von Theben. Und in diesem Dorf sollte sich sein ganzes Leben verändern. Godric verliebte sich unsterblich in Neferu, eine Ägypterin. Sie war eine wunderschöne Frau, hatte langes, glänzend schwarzes Haar, strahlende Augen und immer ein hübsches Lächeln auf ihren vollen Lippen. Neferu war eine der wenigen im Dorf, die seine Sprache beherrschte, und so kam es auch dazu, dass die beiden sehr viel Zeit miteinander verbrachten.
Sie wollte unbedingt von seiner Welt hören und wie er lebte. Godric erzählte ihr alles, mit einer kleinen Ausnahme. Er verlor kein Wort darüber, dass er ein Zauberer war. Godric dachte, dass es Neferu nur erschrecken würde, da Hexerei in Ägypten nicht akzeptiert wurde.
Er erfuhr auch eine Menge über sie, was sie liebte, was sie hasste, was ihre tiefsten Wünsche waren und zu seinem Bedauern auch, dass sie eine verheiratete Frau war. Ihr Ehemann war niemand anderes als der Sohn des Dorfältesten und einer der einflussreichsten Männer dieser Gegend.
Wie Godric erfuhr, schien Neferu keineswegs glücklich über die Vermählung zu sein, doch sie sah es als Teil ihres Schicksals an.
Neferu führte Godric zu einem geheimen Platz, wo sie am besten über alles nachdenken konnte. Es war ein großer Felsvorsprung, welcher sich in einiger Entfernung vom Dorf befand. Sie kletterte bis zum Vorsprung des Felsens breitete ihre Arme aus und rief aus voller Kraft: "Hier sind deine Gedanken frei!"
Godric betrachtete sie liebevoll. Sie besaß eine Mentalität die er nicht kannte. In ihren Augen sah er eine Wärme, die ihm ermöglichte sich ihr zu öffnen, und sich so zu zeigen wie er in Wirklichkeit war. Hier bei ihr konnte er zum ersten Mal in seinem Leben sich selber sein.
Das Gefühl der Zuneigung sollte zwischen den beiden nicht lange ungestört bleiben. Neferus Mann wollte nicht mehr länger mit ansehen, wie sie ihre Zeit nur mit Godric verbrachte. Er forderte sie auf, sich nicht mehr länger mit ihm zu treffen und verbot ihr jeden weiteren Kontakt zu ihm. Neferu bat Godric ein letztes Mal zu ihrem Lieblingsplatz, dem Felsvorsprung..
Mit verweinten Augen berichtete sie Godric von der Auseinandersetzung mit ihrem Mann.
Ein furchtbarer Schmerz macht sich in Godric bemerkbar, es schien als würde ein Dolch sein Herz durchdringen und es in tausend Stücke zerreißen. Doch er musste Neferus Bitte, sie nicht mehr zu sehen, akzeptieren, auch wenn es wehtat. Er würde noch heute nach Hause zurückkehren. Godric griff in seine Tasche und wandte sich an Neferu.
"Bevor ich dich verlasse, muss ich dir etwas geben." Und er schenkte ihr seinen geerbten Ring.
"Ich überreiche dir dies, damit ich in deinem Herzen nie in Vergessenheit geraten werde. Damit du einen Teil von mir immer bei dir tragen kannst. Doch musst du auf dieses Schmuckstück Acht geben. Es besitzt eine geheime Magie und darf niemals in falsche Hände geraten. Irgendwann kehre ich zu dir zurück, das verspreche ich dir."
Neferu blickte ihn überrascht an.
"Ich wusste das du etwas Besonderes bist. Vom ersten Tag an habe ich das gespürt. Ich werde keine Fragen stellen. Ich werde ich auf dein Geschenk achten und es in Ehren halten. Niemals will ich es aus der Hand geben, eher würde ich mein Leben dafür lassen."
"Ich danke dir." Mit diesen letzten Worten verschwand Godric und ließ die große Liebe seines Lebens zurück.
Drei Jahre nach der Trennung von Neferu lebte Godric wieder bei seinem Vater in seinem kleinen Heimatdorf. Sein Vater spürte, was Godric bedrückte, doch wusste auch er kein Heilmittel gegen ein gebrochenes Herz.
Eines Tages kam Godric nach einem langen Spaziergang zurück nach Hause. Er wusste nicht, dass dieser Tag sein ganzes Leben verändern würde.
Er betrat das Haus und sofort bemerkte er eine seltsame Stille. Mit einem unguten Gefühl im Bauch trat er ins Wohnzimmer und erblickte seinen Vater blutüberströmt am Boden liegend.
Sofort eilte er zu ihm und half ihm, seinen Kopf aufzurichten.
"Was ist passiert?", fragte Godric atemlos.
Sein Vater hatte größte Mühe, zu sprechen.
"Sie wollten den Ring."
"Wer?"
"Medea", sagte sein Vater. "Sie ist eine schwarze Magierin und süchtig nach jeder Macht die sie erlangen kann. Deshalb wollte sie auch den Ring, um seine Kräft zu erwecken und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Du musst sie aufhalten mein Junge, dies ist deine Aufgabe."
"Aber ich kann dich doch nicht hier lassen", sagte Godric verzweifelt und die Tränen schossen ihm in die Augen.
"Doch mein Sohn. Mein Schicksal ist vorherbestimmt, es muss so sein, damit du deinen Weg zu Ende gehen kannst. Und nun hole dir das zurück, was dir zusteht."
Mit diesen Worten in seinem Ohr verließ Godric das Haus und apparierte auf dem schnellsten Wege nach Ägypten, in jenes Dorf, wo Neferu lebte.
Godric war erschüttert, als er das Dorf erblickte. Es schien völlig zerstört worden zu sein und diese Zerstörung trug eindeutig die Handschrift von Magie. Er hoffe inständig, dass Neferu entkommen war.
Er fand Neferu ebenso blutüberströmt, wie seinen Vater.
Sie lächelte. "Ich wusste das du kommen würdest."
Neferu berichtete ihm, was vorgefallen war. Ihre Stimme wurde dabei immer schwächer.
Sie erklärte ihm, dass drei Magier aufgetaucht waren und ihr Dorf verwüstet hatten, eine Frau hatten sie gesucht und schließlich auch gefunden und die Anführerin von ihr den Ring verlangt. Doch Neferu gab ihn ihr nicht. Die Frau bedrohte sie. Wenn sie ihr den Ring nicht geben würde, müsste sie sterben. Doch Neferu blieb hartnäckig. Das war das zweite Mal an diesem Tag, dass Godric bittere Tränen vergießen sollte.
"Ich werde dich retten."
"Nein. Es ist zu spät. Die Unterwelt wartet auf mich, aber ich weiß wir werden uns wiedersehen. In einem anderen Leben, in einer anderes Zeit und. Ich liebe dich." Mit diesen Worten fiel ihr Kopf zur Seite. Sie war tot. Gestorben um diesen Ring zu schützen. War er es wert? War es Godrics Bestimmung, dieser Hexe das Handwerk zu legen?
Sein Weg führte ihn zu einem Schmied, und als er aus dessen Haus trat trug er ein glänzendes Schwert in seinen Händen, welches die Aufschrift "Godric Gryffindor" trug. In diesem Schwert hatte er den verzauberten Ring verarbeiten lassen und nun war er bereit, sich an der Mörderin seines Vaters und seiner Geliebten zu rächen.
Er schloss seine Augen und konnte eine schwarze Macht fühlen. Er beschloss, der Hexe Medea einen kleinen und durchaus tödlichen Besuch abzustatten.
Als Godric seine Augen wieder öffnete stand er mitten in einem Raum eines kleinen Hauses, irgendwo in einer fernen Provinz in England. Erschrocken blickten ihn zwei Zauberer und die Hexe Medea an. Bevor die beiden Zauberer überhaupt reagieren konnten, hatte sie Godric bereits mit seinem Schwert zweigeteilt und sie zerfielen zu Staub.
Es folgte ein kurzer Kampf mit Medea. Godric hatte nicht viel Mühe mit ihr. Er wich dem einen oder anderen Fluch aus und versetzte auch ihr einen kräftigen Schwerthieb, welcher sie zu Boden fallen ließ. Sie blickte ihn noch einmal hasserfüllt an, ehe sie sich ebenfalls in ein kleines Häufchen Staub verwandelte. Es war geschehen. Godric verspürte ein Gefühl der Zufriedenheit. Er war stärker geworden und nicht nur das. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er Mut bewiesen. Doch den größten Mut besaß in seinen Augen immer noch Neferu.
Sie hatte ihr Leben gegeben für das Gute. Mehr Mut konnte man nicht besitzen und seit diesem Tage legte Godric den meisten Wert auf Mut.
Er lebte noch einige Jahre untätig in seinem Elternhaus, doch beschloss er bald, dass etwas getan werden musste. Er musste seine Fähigkeiten weitergeben und was wäre dafür besser geeignet als eine eigene Schule. Godric bezweifelte jedoch, dass er es ganz alleine schaffen würde, seine erlange Weisheit weiter zugeben.
In jener Zeit traf er Rowena Ravenclaw, eine kluge und nette junge Frau. Die beiden verstanden sich auf Anhieb und Godric erzählte ihr von seinem Plan. Rowena hatte, genau wie er, eine schwere Zeit durchlebt und war von seinem Plan begeistert.
Bald stiessen zwei weitere, begabte Zauberer zu ihnen. Zum einen der verschlagene und listige Salazar Slytherin und zum anderen die gütigste Frau die Godric je in seinem Leben nach Neferu traf, Helga Hufflepuff.
Zusammen erbauten sie Hogwarts, die Schule für Hexerei und Zauberei, und nahmen lernwillige magische Schüler auf, um sie zu unterrichten.
Jeder der vier Gründer war Schirmherr über ein Haus, in welchem die Schüler besondere Eigenschaften besitzen mussten. Godric legte besonderen Wert auf Mut und Tugend, denn diese Eigenschaften sind im Leben dringend notwendig, wie ihn Neferu gelehrt hatte.
Außerdem ernannte er den Löwen zu seinem Wappentier. Dies geschah aber nicht nur aus dem Grund, dass der Löwe als stolzes und mutiges Tier galt. Der Löwe sollte auch ein Zeichen für Godrics Abstammung sein.
Schließlich war er der letzte Nachfahre der ägyptischen Göttin Sachmet, der Löwengöttin.

by andromache

[top]