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Salazar Slytherin

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Eine unbekannte Sprache

Salazar war verzweifelt und lief so schnell er konnte. Er wusste nicht wohin der Weg den er einschlug führte, doch er wollte einfach nur fort. Eine riesige Welle von Zorn und Hass überkam ihn, all denen gegenüber die ihm dies angetan hatten. Mittlerweile dämmerte es schon und die blutrote Sonne verschwand langsam hinter den kahlen Bäumen dieser trostlosen Gegend. Erst jetzt blieb Salazar, keuchend und nach Atem ringend, stehen und sah sich um. Er konnte sich nicht daran erinnern von diesem Gebiet jemals gehört zu haben, geschweige denn hier jemals gewesen zu sein. Er stand vor einem großen Moor, das von kahlen Bäumen umgeben war. Nichts erinnerte hier an den friedlichen Vormittag den er heute noch verbracht hatte. Hätte er doch bloß geahnt welches grauenvolle Ereignis ein paar Stunden später passieren würde...
Noch in der Frühe hatte er sich von ihnen verabschiedet, bevor er in die Nokturngasse ging um einige wichtige und äußerst rare Zutaten für die Zaubertrankbrauerei zu besorgen. Es stellte sich jedoch als schwierig heraus all diese Dinge aufzutreiben und so kam es dass er erst am späten Nachmittag zurück nach Hause kam. Schon von weitem sah er aufgeregte Zauberer und Hexen, und die ganze Stadt schien sich vor der prächtigen Villa der Slytherins versammelt zu haben. Die Slytherins waren sehr bekannt und angesehen, und das nicht zuletzt aufgrund der Kunst der Zaubertrankbrauerei welche die Familie praktizierte und von Generation zu Generation weitergab. Daher auch ihr unermesslicher Reichtum, der nicht zu übersehen war. Als Salazar vor seinem Heim stand, musste er mit Schrecken feststellen dass die einst so prächtige Villa nur mehr eine Ruine war. Sofort kamen ihm Magier aus der Nachbarschaft entgegengeeilt und erzählten ihm die Geschehnisse der vergangenen Stunden. Muggelstämmige Zauberer hatten das Haus in Brand gesteckt und mit einem Unlöschbarkeitszauber belegt. Schon öfter waren sie von Magiern bedroht worden welche aus nichtmagischen Familien stammten. Meist waren diese neidisch auf die alte Kunst des Trankbrauens und den Reichtum, den seine Familie genoss. Doch was konnten sie dafür dass viele dieser Magier keine Zaubererfamilie hatten und ihnen daher kein solches Wissen über die Zaubererwelt vermittelt bekommen hatten? Nun hatten seine Eltern dafür büssen müssen, dass sie ihren Mitmenschen bereitwillig mit ihrem Wissen halfen. Jemand hatte anscheinend mit voller Absicht dafür gesorgt, dass die beiden ausgezeichneten Zauberer das brennende Gebäude nicht mehr rechtzeitig hatten verlassen können...

Es war inzwischen Nacht geworden und der Vollmond schien vom wolkendurchzogenen Himmel durch die kahlen Äste der Bäume und tauchte das Moor in ein unheimliches Licht. Irgendwo in der Ferne hörte er Wölfe heulen. Vor Erschöpfung schlief er auf dem harten Boden im Schutz von etwas Dorngestrüpp ein. Schreckliche Träume plagten ihn, ehe ihn beim Morgengrauen die ersten Sonnenstrahlen weckten. Schlagartig kehrte in ihm die Erinnerung an den vergangenen Tag zurück. Stumme Tränen liefen ihm über die Wangen und erneut loderte Zorn in ihm hoch. Allein diese Muggelstämmigen waren schuld daran dass er nun keine Familie mehr hatte, es war allein ihre Schuld, dass die einzigen Personen die ihn jemals wirklich geliebt hatten nun nie wieder für ihn da sein konnten. Er stand auf, um weiterzugehen, denn er wollte sich irgendwo ein kleines Dorf suchen, wo ihn niemand kannte, um dort sein Leben fortzuführen. Mit zögernden Schritten überquerte er das unheimliche Moor. Dieses war dunkelschwarz und man konnte nicht bis zum Grund hinab sehen. Ständig brodelte das dunkle Wasser und schien nur darauf zu warten dass er einen Fehltritt täte. Als er es nach einiger Zeit endlich geschafft hatte unversehrt auf die doch sehr weit entfernte andere Seite zu gelangen, war er erleichtert. Nach nur wenigen Minuten Rast setzte er seinen Weg auf die Suche nach einem Ort seiner Vorstellungen fort. Je länger er ging, umso freundlicher und grüner schien ihm die Gegend. Schließlich gelangte er nach drei Tagesmärschen in ein winziges, ausschließlich von Muggeln bewohntes Dorf. Er hasste zwar die Vorstellung, nun unter Muggeln leben zu müssen, doch hier würde ihn niemand kennen und hier würde es keine Zauberer geben die versuchten, auch ihn zu töten. Das wenige Geld, das er bei sich hatte, reichte gerade für eine bescheidene Hütte am Rande des Dorfes. Er hatte nur das Nötigste und er war es überhaupt nicht gewohnt, unter so ärmlichen Bedingungen leben zu müssen. Magie durfte er nur unter besonderer Vorsicht anwenden, damit ihn niemand dabei beobachten konnte. Nachts pfiff der kalte Wind durch die Ritzen in den Wänden seines Häuschens, die er mit ein paar Fetzen stopfte. Danach entfachte er mit seinem Zauberstab rasch ein kleines Feuer auf den kalten Hüttenboden an dem er sich etwas wärmen konnte. Am Tage ging er oft aus dem Dorf hinaus und suchte auf Wiesen und im Wald nach Essbarem, um seinen Hunger zu stillen. So lebte er einige Zeit lang ziemlich abgeschieden von den anderen Leuten, denn Freunde hatte und wollte er aus diesem Dorf keine. An einen wärmeren Frühlingstag war beinahe das ganze Dorf auf dem Dorfplatz versammelt, um dort die Vorstellung eines Schlangenbeschwörers zu bewundern. Da Salazar die Langeweile gepackt hatte, schlenderte er die Strasse entlang zum Dorfplatz um sich unter die Menge zu mischen. Die Gauklertruppe hatte nicht nur Körbe mit exotischen Schlangen dabei, sondern auch in Kisten eingesperrte Reptilien der verschiedensten Art. Salazar war vor allem von den eleganten Schlangen fasziniert. Er wusste, dass man zum Beispiel aus Schlangenhaut und Alligatorenaugen sehr wirksame Zaubertränke zur Heilung von verschiedenen Krankheiten herstellen konnte. So war dieser Tag eine willkommene Abwechslung zu seinem eintönigen Leben und deshalb verging die Zeit auch rasch. Als jedoch Salazar sich entschlossen hatte, den Heimweg anzutreten, geschah etwas Merkwürdiges...
Im letzten Korb, in den er blickte, lag eine überdurchschnittlich große Giftschlange. Ihr Körper war grün gefärbt, doch sie bewegte sich kaum und starrte immer in die selbe Richtung. Nach längerem Hinsehen erkannte Salazar, der auch schon öfters kranke Tiere geheilt hatte, dass diese Schlange an einer äußerst schweren Krankheit litt. Sofort bekam er Mitleid mit diesem armen Tier. Wenn er es diesen Nicht - Zauberern überlassen würde käme dies einem Todesurteil gleich. Aber wie konnte er ihr nur helfen? Als er so dastand und fieberhaft überlegte, geschah etwas Seltsames. Plötzlich begann sich die Schlange, sich zu regen, hob den Kopf und blickte dem jungen Zauberer direkt in die Augen. Ohne zu blinzeln sprach sie in seltsam zischenden Tönen zu ihm und beklagte sich darüber, dass sie sehr krank sei und bald sterben werde. Und nun müsse sie die letzten Stunden ihres Daseins in diesem Korb verbringen. Salazar erwachte sofort aus seinem tranceartigen Zustand und traute seinen Ohren nicht. Hatte da gerade diese Schlange zu ihm gesprochen? So etwas konnte es doch nicht geben, oder etwa doch? Weil ihm nichts besseres einfiel sagte er zu ihr, dass er Salazar heiße und über ihre Krankheit Bescheid wisse und ihr helfen wolle. Nachdem er dies gesagt hatte, dachte er, dass das doch völliger Unsinn sei mit Schlangen reden zu wollen. Wahrscheinlich hatte er sich das alles nur eingebildet, obwohl er normalerweise nichts von Einbildungskraft hielt. Wenn die Muggel merken würden, dass er mit der Schlange sprach würden sie mit Sicherheit misstrauisch werden. Die Zeiten waren nicht gerade gut für Magier und Hexenverfolgungen standen an der Tagesordnung. Sobald sich irgend jemand seltsam verhielt, wurde er sofort angeklagt und auf Scheiterhaufen verbrannt.

Nun schien die Schlange sehr nachdenklich zu sein und wippte mit ihrem Kopf hin und her. Schließlich sagte sie wieder diesem seltsamen Ton, dass es sehr eigenartig sei, dass Salazar ihre Sprache spreche und dass sie sich gerne helfen lassen würde. Sie bat den Zauberer darum auch ihre Freunde aus ihren Gefängnissen zu befreien, da es viel schöner sei sich in Freiheit durch den Wald zu schlängeln und unter Baumwurzeln zu verstecken als hier sein Leben lang eingesperrt zu sein und von den Leuten angestarrt zu werden. Salazar war sehr erstaunt darüber, da er keine Antwort erwartet hatte. Was aber noch viel seltsamer war, war dass es ihm gar nicht aufgefallen war, dass er in einer fremden Sprache gesprochen hatte. Die Schlange deutete nun mit ihrer Schwanzspitze auf einen Käfig neben ihm. Dort stand ein dicker Junge und klopfte mit seiner Faust ständig gegen das Korbgeflecht. Salazar nickte nur. Er murmelte unauffällig ein paar Worte und plötzlich waren alle Körbe und Kisten verschwunden. Die Schlangen und Echsen bewegten sich nun auf dem Dorfplatz zwischen den Beinen der kreischenden Menschen. Alle rannten schreiend umher und versuchten, sich in irgendein Gebäude zu retten. Auch die Gaukler gerieten in Panik und konnten sich nicht erklären, wie die Tiere sich hatten befreien können. Eine rundliche, besonders kreischende Frau fiel vor entsetzten in Ohnmacht. Salazar sah sich um und konnte ein kleines Lachen nicht unterdrücken. Keiner kam auf die Idee, dass er hinter dieser Sache stecke und jeder war mit den Schlangen viel zu beschäftigt, als dass ihn irgendjemand beachtet hätte.
Als er das Treiben einige Zeit lang beobachtet hatte, nahm er die kranke Schlange, die ihm leise einen Dank zuzischte, auf den Arm und machte sich auf den Weg zu seiner Hütte. Dort pflegte er die Schlange, die wie sich herausstellte Salini hieß, gesund und war sehr froh darüber, nun Gesellschaft zu haben.
Als er eines Tages in den Wald ging um nach einem äußerst seltenen Pilz, den er für Salinis Medizin dringend benötigte, zu suchen, sah er zwischen den schneebedeckten Bäumen eine sehr merkwürdig aussehende Person. Er beachtete sie jedoch nicht weiter da er gerade gefunden hatte, wonach er suchte. Der Pilz lag unter einer Baumwurzel versteckt und Salazar fing sofort an, ihn auszugraben. Dies war kein leichtes Unterfangen, denn er war sehr fest im Boden verwurzelt und hatte seinen eigenen Willen. Als er den Pilz ausgegraben hatte und sich auf den Heimweg machen wollte, kam ihm dieser seltsame Mann entgegen. Salazar erkannte, dass er einen Zauberstab in der Hand hielt und war sofort äußerst misstrauisch und zog den seinen. Der Mann stellte sich als Godric Gryffindor vor, und bald waren die beiden in ein angeregtes Gespräch vertieft. Salazar erzählte Godric von seinem Leid und dieser schlug ihm vor, eine Zaubererschule zu gründen. Salazar war von der Idee sofort begeistert, denn das war seine Chance, endlich aus diesem Muggeldorf herauszukommen. Magisch begabte Kinder würden dort eine gute Ausbildung bekommen und kein Zauberer würde sich dann vor den Muggeln mehr fürchten müssen. So zog Salazar in ein am Waldrande gelegenes Zaubererdorf namens Hogsmeade. Zusammen mit Godrics Freunden Helga Hufflepuff und Rowena Ravenclaw begann schon baldder Bau der Schule für Hexerei und Zauberei: Hogwarts.

by DMalfoy

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