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Ein historischer Fund

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Das Buch der Alchemie

Ich weiß es noch, als wäre es erst gestern gewesen, als ein in schwarz gekleideter Mann in meinen Laden gestürmt kam. Ich war gerade dabei, neue Bücher einzusortieren und schreckte hoch, als ich die kleine Glocke über der Eingangstür läuten hörte. Es war schon nach Ladenschluss und so hatte ich nicht mehr mit einem Kunden gerechnet. Trotzdem begrüßte ich den Herrn und wollte nach seinem Wunsch fragen, doch er schüttelte nur den Kopf. Er wirkte gehetzt und abgemagert, hatte tiefe Augenringe und ein eingefallenes Gesicht, er wirkte sogar etwas bedrohlich. Der Mann entleerte seine Tasche auf dem Boden und man konnte ein Säckchen sehen, das prall gefüllt mit Goldstücken war. Ich fragte mich, ob ich es mit einem Dieb zu tun hatte oder gar einem Mörder.
Vorsichtig versuchte ich, hinter meinem Holztresen zu verschwinden um mich mit einem Dolch zu bewaffnen, doch in diesem Moment kam meine Frau die Treppe herunter. Sie bemerkte meinen versteinerten Blick und starrte ängstlich zu dem Mann, mit dem anscheinend nicht zu spaßen war. Ich musste handeln, schließlich war ich hier der Herr im Haus. Mit klarer und fester Stimme sprach ich: "Mein Herr, bitte äußern Sie ihren Wunsch, damit wir endlich den Laden schließen können."
Den Mann schien es nicht zu interessieren, was ich sprach. Und als ich dann einen Revolver an seinem Gürtel im Kerzenlicht glänzen sah, war mir alles klar. Ich musste es mit einem Verbrecher zu tun haben. Unauffällig gab ich Perenelle ein Zeichen, sich zu verstecken.
Ich selbst wollte gerade nach meinem Dolch greifen, als der Fremde kurz vor Freude aufschrie. "Da bist du ja mein Goldstück", hörte ich ihn voller Ehrfurcht flüstern. Er hatte eine seltsam tiefe Stimme, die trotzdem so klar und voll klang, als ob er noch ein Jüngling wäre. Völlig irritiert ließ ich alle Vorsicht fallen und bückte mich zu dem Fremden hinunter. Leise fragte ich: "Kann ich Ihnen behilflich sein, mein Herr?"
Langsam stand der Mann wieder auf und erst da bemerkte ich, dass er um einen ganzen Kopf kleiner war als ich selbst. Doch meinen Respekt vor dem Revolver verlor ich dadurch nicht.
"Oh, recht herzlichen Dank Mister Flamel, doch ich habe gefunden, wonach ich suchte. Sie brauchen keine Angst zu haben, ich will Ihnen und Ihrer Frau nichts Böses. Ich bin nur hier, um mit Ihnen ein kleines Geschäft zu machen."
Der Mann schaute immer wieder aus dem Fenster, als ob er jemanden erwarte. Langsam trat ich hinter dem Ladentisch hervor und setzte mit zittrigen Händen meine Brille auf. Der Mann war mir alles andere als geheuer. Doch nun fühlte ich mich sicherer und so sprach ich: "Bitte der Herr, wie kann ich Ihnen helfen?" Der Mann hielt mir ein Buch vor die Nase und schaute mich erwartungsvoll an. Das Buch der Alchemie
"Das, mein junger Freund, ist der Schlüssel zu vielen Türen! Gebrauche ihn gut und du kannst ein Leben leben, wie du es dir immer gewünscht hast." Der Mann legte das Buch auf den Tisch und drehte sich um, um den Laden zu verlassen, als plötzlich drei Gendarmen in mein Geschäft gestürmt kamen. Vor lauter Schreck schleuderte ich das Buch, dass ich gerade begutachten wollte, in eine Ecke und starrte verwirrt zu Polizisten. Wollten den die Überraschungen heute gar kein Ende nehmen? Meine Frau zeigte sich genauso verwirrt wie ich und stellte sich hinter mich. "Meine Herren, wie kann ich Ihnen helfen? Ist etwas passiert?", fragte ich verwirrt.
"Der Kerl hier ist ein Staatsverbrecher! Er ist eine Gefahr für die Bevölkerung! Hat er Ihnen irgendetwas gegeben?" Ich sah in die flehenden Augen des alten Mannes und wusste, dass er mein Freund war. "Nein. Ich hörte die Glocke in meinem Laden läuten. Als ich gerade am Ende der Treppe angekommen war, kamen Sie auch schon herein. Ich habe weder etwas mit ihm gesprochen, noch kenne ich diesen Herrn."
Ich schob die Polizisten aus der Tür hinaus und sah meiner Frau in die Augen. "Ich verstehe nicht..." war das einzige was meine Frau zitternd herausbrachte. Ich holte das Buch aus einer Ecke und stieg langsam die Treppe hinauf zu unseren Zimmern. Was für ein seltsamer Tag...

by mooney

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