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Die Zukunft von Hogwarts

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Hogwarts 2100 - Aufbruch zu neuen Ufern

Es war ein schöner Sommertag. Kim McFaland saß im Hogwartsexpress nach Hause, und seine Gedanken glitten zu den Ereignissen der letzten Tage. Den Trubel um sich herum nahm er gar nicht wahr. Alle anderen im Zug freuten sich auf die Ferien und er? Er würde keine Ferien haben und er würde auch nicht nach Hogwarts zurückkehren. Nein, er war nicht hinausgeworfen worden, ihm konnte nun wirklich nichts angelastet werden. Im Gegenteil: Er hatte die Schule in diesem Sommer als Jahrgangsbester abgeschlossen., das war ja der Grund weswegen er Hogwarts verlassen musste. Eine andere Wahl hatte er nicht. Natürlich hätte er "Nein" sagen können, klar…aber das wäre ausgesprochen dumm gewesen, eine solche Chance und eine solche Aufgabe durfte er nicht ablehnen! Alle Hoffnung lag auf ihm! Die Zukunft Hogwarts hing ganz allein von ihm ab!
Aber sehr heroisch kam er sich nicht vor, nein, ihm war sehr mulmig zumute und auch ein wenig wehmütig…nie wieder nach Hogwarts zurück. Seine Freunde würden im September zurückkommen und die sechsten Klasse besuchen. Alles würde so weitergehen für sie, wie es in Hogwarts seit über tausend Jahren lief. Nur er, Kim, würde woanders sein!

KristallkugelWir schreiben das Jahr 2100. Seit fünf Jahren hat Hogwarts einen neuen Schulleiter: Undolfus Deffduff, ein Mann mit Visionen, er will Hogwarts in die Zukunft führen.
So verfügte er, dass jedes magiebegabte Wesen von nun an den Unterricht in Hogwarts besuchen dürfte. Seitdem hat Hogwarts genau 3 Hauselfen, die am Unterricht teilnehmen und viele erboste Eltern, die dieses Projekt nicht unterstützten. Aber Jacob Malori, seines Zeichens Minister der Magie und langjähriger Freund von Undolfus, unterstützt ihn, seit er selbst vor drei Jahren sein Amt antrat. Damit stehen 2 Männer an der Spitze der britischen Zauberwelt, die ihre Visionen teilen und das Beste für die Zukunft der Zauberwelt im Sinn haben, was leider nicht bei jedem Anklang findet.

Und nun war er, Kim, zwischen die Räder dieser Mühle geraten, der Hoffnungsträger für eine Zukunft, für den Aufbruch zu neuen Ufern!
Kim schloß die Augen. Normalerweise ließ ihn das Rattern des Hogwartsexpresses immer einschlafen, aber nicht heute. Zuviel war geschehen und würde in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten geschehen. Durch ein einziges Gespräch war sein friedliches Leben aus den Fugen geraten. Der Hogwartsexpress, ein Relikt der Vergangenheit. Noch immer fuhr der Hogwartsexpress mehrere Male im Jahr die alte Strecke. Immer wieder kam es zu Verzögerungen, weil die Gleise verfielen und nur Magie das Weiterfahren möglich machen konnte. Die Muggel vertrauten schon lange nicht mehr auf die Fortbewegung mithilfe von Gleisen und so verfielen die alten Bahnlinien, wurden abgerissen oder einfach nur sich selber überlassen. Die Schutzmagie, die den Hogwartsexpress umgab, damit kein Muggel ihn sehen konnte, war mehrmals in den letzten Jahrzehnten verstärkt worden... ein Muggel würde sich heutzutage wundern, einen Zug durch die Landschaft fahren zu sehen. Aber der Schulrat weigerte sich strikt, den Hogwartsexpress durch ein moderneres, unauffälliges Transportmittel, wie etwa einem Hypergleiter zu ersetzen. Der Hogwartsexpress hatte Tradition, genau wie der Zauberumhang, der wurde ja auch nicht einfach durch eine Robe aus Polyprotectionfaser ersetzt! Dabei hatte es damals, als der Hogwartsexpress zum ersten Mal seinen Dienst aufgenommen hatte die gleichen Proteste gegeben. Tradition hin oder her, Veränderung musste man doch zulassen!
Deswegen hatte Professor Deffduff ihn ja auch zu einem ernsten Gespräch geladen. Es ging nicht an, dass Hogwarts für immer in der Vergangenheit verweilte, ohne Elektrizität, ohne eine Verbindung zu der Welt der Muggel, die sich immer weiter entwickelte und vor 10 Jahren zu den ersten interstellaren Raumfahrten aufgebrochen war. Kim seufzte, er konnte sich noch gar nicht vorstellen, wie es weiter gehen würde, was er zu erleben und zu bestehen hatte.

Am nächsten Montag früh fand er sich im Ministerium für Magie ein, wie verabredet stand er um Punkt neun Uhr vor Minister Maloris Büro. Wenige Augenblicke später kam dieser um die Ecke gewetzt, seine Auge strahlten, als er Kim sah: "Sie sind also wirklich gekommen, Mr. McFaland!", begrüßte er ihn und schüttelte überschwänglich seine Hand.
Auch er war wie Professor Deffduff noch recht jung, nur wenige grauen Strähnen durchzogen sein dunkles Haar.
Er schloss die Tür zu seinem Büro auf und ließ Kim eintreten, dann folgte er.
"Sie haben sich also entschieden?", fragte er. Kim nickte, das mulmige Gefühl verwandelte sich langsam in einen harten Kloß, der sich vom Magen her seine Kehle heraufbewegte, wenn er hier herauskam, dann wäre es endgültig besiegelt, dann gäbe es kein zurück in das sichere Leben eines Zauberschülers. Er konnte kein Wort herausbringen.
Jacob Malori schien das zu verstehen, er lächelte entwaffnend und sagte: "Undolfus und ich sind sehr glücklich über Ihre Entscheidung und wir sind stolz, dass Sie Hogwarts und der Zauberwelt eine Chance für die Zukunft geben werden!"

Eine Woche später bezog Kim sein Quartier in Grönland. Mit ein wenig zauberkräftiger Hilfe war sein Antrag um Aufnahme an der "Stellaren Akademie von Terra Humanorum" angenommen worden. Er war nun Kadett der Raumfahrt! Der erste Zauberer, der sich in diese Gefilde der Muggelwelt gewagt hatte.
Da man 16 Jahre alt sein musste, um sich als Kadett zu bewerben und nicht älter, war er von Undolfus und Jacob auserwählt worden, Hogwarts zu verlassen und als eine Art Pionier-Geheimagent in die Raumfahrt einzusteigen. Offiziell sollte er sich zum Nachrichtenoffizier ausbilden lassen, inoffiziell war er der geheime Botschafter der Zauberwelt und sollte zu magiebegabten außerirdischen Lebensformen Kontakt aufbauen. In dieser Zeit pflegte er freundschaftliche Internetkontakt mit Jacob Malori, der eigens dafür einmal die Woche einen öffentlichen Internetterminal aufsuchte. Eulen durfte Kim weder verschicken noch erhalten, das wäre etwas auffällig gewesen, zumal das Gebäude der Stellaren Akademie eine hermetisch abgeriegelte Station war, die die Kadetten auf das isolierte Leben auf einem Raumkreuzer vorbereiten sollte. Seinen Zauberstab hatte er während der nächsten 3 Jahre immer bei sich, aber ein Einsatz war natürlich undenkbar. Deswegen verwahrte er ihn bald mit anderen Erinnerungsstücken in einer kleinen Metallschatulle. Er hatte manchmal das Gefühl, Hogwarts wäre nur ein Traum gewesen.

Nach seiner Ausbildung erhielt er seine erste Stelle auf einem Raumgleiter und hangelte sich die Karriereleiter hinauf. Seine Kontakte zu Undolfus und Jacob wurden geringer. Er war nun Lichtjahre von der Erde entfernt unterwegs, jenseits der Welt der Magie. Die Menschheit baute Kontakt zu drei verschiedenen außerirdischen Lebensformen auf und bei keiner konnte Kim irgendwelche magischen Anwandlungen ausmachen. Fünfzehn Jahre, nachdem er Hogwarts verlassen hatte, war er zum Kommandanten befördert worden und wartete auf sein erstes eigenes Kommando. Er nahm sich Fortbildungsurlaub. Zwei Jahre lang wollte er nicht im Weltraum sein, er wollte wieder in sein altes Leben zurück. Eine große Unzufriedenheit hatte sich in ihm in den letzten Jahren breit gemacht. Die Magie fehlte ihm. So stand er nach genau fünfzehn Jahren wieder Jacob Maloris Büro und wurde wie ein alter Freund begrüßt. Und dann überschlugen sich die Ereignisse und Kims Leben wurde in neue Bahnen gelenkt.
Pünktlich zum Schulanfang saß er im Hogwartsgleiter, einem für Muggel altertümlichen Flugobjekt, das vor einigen Jahren den Hogwartsexpress abgelöst hatte. Die Geleise des Hogwartsexpresses waren einer Hyperraumröhre gewichen und kein Zauberer hatte in der Muggelwelt genügend Einfluss gehabt, den Bau zu verhindern. So war zum Widerwillen vieler der Hogwartsexpress als Ausstellungsstück in einem alten U-Bahnschacht gelandet und der Raumgleiter war an seine Stelle getreten.

Und er? Kommandeur Kim McFaland war nun auf dem Weg, seine neue Stelle anzutreten. In langen Gesprächen mit Undolfus und Jacob waren sie übereingekommen, dass Kim alleine nichts in der Muggelwelt bewegen konnte und so war ihr Plan entstanden. Bald würde es in Hogwarts ein neues Unterrichtsfach geben: "Raumfahrt". Und Kim sollte den Unterricht übernehmen. Er würde den Schülern alles beibringen, was sie brauchten, um sich für die Stellare Akademie "Terra Humanorum" zu bewerben und dann, in naher Zukunft würden Zauberer unerkannt neben Muggeln im Weltraum unterwegs sein. Und wer weiß, eines Tages würde es einen Kreuzer geben, an dessen Bord nur Zauberer dienten und er, Kim, würde Hogwarts in diese Zukunft führen!

by an innocent Sly

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