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Die Allheilerin von Hogwarts

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Ein Stapel Erinnerungen

Es war ein schöner Tag und draußen auf dem Feld spielte gerade Slytherin gegen Ravenclaw Quidditch.
Da bis zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand verletzt wurde, hatte sich Poppy alleine auf die Krankenstation zurückgezogen und war dabei, ihren Schreibtisch aufzuräumen. Dabei fiel ihr ein Umschlag in die Hände und als sie diesen öffnete fielen ihr einige Fotos entgegen.
Lächelnd nahm sie die Fotos in die Hand, setzte sich auf den Stuhl und erlaubte ihren Gedanken, die "Geschichte" der Fotos noch einmal zu durchleben.

Das erste Foto zeigte sie als ca. siebenjähriges Mädchen, welches eine Schwesternhaube aufhatte und immer wieder ganz stolz auf diese deutete. Dieses Bild war an ihrem Geburtstag aufgenommen worden, und zwar in St. Mungos. Es kam ihr vor, als wäre es erst gestern gewesen, dass sie auf der Geburtstagsfeier übermütig mit ihren Freundinnen herumgetollt war und sich bei einem Sturz das Handgelenk gebrochen hatte. Weinend war sie zu ihren Eltern gerannt, und während sich ihre Mutter weiterhin um ihre Gäste kümmerte ging ihr Vater mit ihr ins Krankenhaus. Dort angekommen konnte einer der Heiler ihren Bruch schnell und unkompliziert heilen. Als er erfuhr dass sie heute Geburtstag hatte, schlug er ihr vor, sich etwas aus dem Vorzimmer auszusuchen. Nach einiger Überlegung entschied sie sich dann, zur Überraschung ihres Vaters, des Heilers und der Krankenschwester, für die Haube der Pflegerin. Irgendwie hatte diese Dienstkleidung ihr Interesse geweckt; und die Krankenschwester war dann so nett und gab ihr das Gewünschte. Glücklich gingen Vater und Tochter zurück zur Geburtstagsfeier. Als sie sich am Abend ins Bett legte, hatte sie eine Entscheidung getroffen: Wenn sie erst einmal groß wäre, würde sie auch Krankenschwester werden.

Das nächste Foto zeigte sie in Festkleidung beim Abschlussball nach ihrem dritten Schuljahr in Hogwarts. Sie erinnerte sich noch sehr gut daran, wie aufgeregt sie gewesen war, da an diesem Abend der Gewinner des Kräuter- und Zaubertränkewettbewerbs bekannt gegeben würde und sie sich Chancen darauf ausgerechnet hatte. Als der Direktor sie dann aufrief und ihr die Urkunde und den Pokal überreichte, war dies für sie einer der schönsten Momente in ihrer Schulzeit.

Lächelnd legte sie das Foto weg und nahm das nächste in die Hand, welches sie als sechstklässlerin im Krankenflügel zeigte, wo sie eifrig damit beschäftigt war, Tränkeflaschen abzustauben und einzusortieren. Da sie schon seit der ersten Klasse zu den Jahrgangsbesten gezählt hatte, hatte sie den Direktor und die Krankenschwester Mrs. Shaw so lange belagert, bis die beiden ihr die Erlaubnis erteilten, dass sie in ihrer Freizeit in der Krankenstation arbeiten und lernen konnte. Im Nachhinein wurde ihr wieder mal klar, was für ein Glück sie hatte, von Menschen umgeben zu sein, die ihr dabei halfen, dass sie ihrem Traum ein Stück näher kam.

Das darauf folgende Foto zeigte sie als junge Frau in einer gelben Schulrobe, gerade damit beschäftigt, den anderen Personen auf dem Bild immer wieder um den Hals zu fallen. Dieses Bild war während ihrer Ausbildung zur Krankenschwester in Deutschland aufgenommen worden. Dank ihrer guten Noten und Empfehlungsschreiben sowohl von Mrs. Shaw als auch des Direktors hatte sie die Möglichkeit bekommen, auf eine der besten Krankenschwesterschulen Europas zu gehen. Sie erinnerte sich noch immer gerne an diese Zeit, denn sie schloss nicht nur Freundschaften, die bis heute andauerten, sie hatte auch die Möglichkeit, zusammen mit vielen anderen Gleichgesinnten die Geheimnisse und Tricks der Heilung zu erlernen.

Noch in Gedanken versunken griff sie erneut zu dem Fotostapel und widmete ihre Aufmerksamkeit dem nächsten Bild. Dieses zeigte sie in ihrer jetzigen Arbeitskleidung, wie sie mit vor Stolz glänzenden Augen und ganz aufgeregt vor den Toren Hogwarts herumrannte und immer wieder ihr Einstellungsbrief in Richtung des Betrachters streckte.

Die anderen Fotos zeigten sie, in nicht chronologischer Folge, zusammen mit wechselnden Schülern oder Lehrern aus Hogwarts.
Beim Durchblättern musste sie immer wieder an den einen oder anderen Schüler denken. So zum Beispiel an Adam Zabini, dem es bei wirklich jedem Quidditchspiel gelang, sich etwas zu brechen. Oder Amanda Finnigan, die ihr während ihrer Schulzeit auch manchmal zur Hand ging. Ganz besonders toll fand sie das Bild von Albus, welcher sich, noch mit braunen Haaren und kürzerem Bart, anscheinend den ganzen Tag Zitronenbonbons in den Mund warf. Das letzte der Fotos zeigte vier Jungs, von denen drei ihre ganze Schulzeit über immer wieder mal bei ihr auftauchten, weil sie Unsinn anstellten, während der vierte Junge eigentlich immer nur im Schlepptau der anderen drei auftauchte.

Nachdem sie alle Bilder zur Seite gelegt hatte, wurde ihr bewusst, dass sie überglücklich mit ihrem Beruf war, denn sie konnte Menschen helfen und den einen oder anderen auch auf die Zukunft vorbereiten.
Bevor sie noch weiter nachdenken konnte, wurden die Türe zur Krankenstation aufgestoßen und Madame Hooch kam mit einem verletzten Spieler auf sie zu.

Sie dachte noch kurz daran, dass sie wohl bald mal wieder nach Deutschland gehen und ihre alten Klassenkameraden besuchen würde, zückte ihren Zauberstab und wandte sich dem Schüler zu.

by sachmet

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