<<< vorhergehende Seite | der norwegische Stachelbuckel |
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Der "norwegische Stachelbuckel" hat schwarze Schuppen und ist von echsenähnlicher Erscheinung. Er hat einen scharf ausgeprägten, pechschwarzen Stachelkamm auf dem Rücken. Von dieser, gegen ihre eigenen Artgenossen besonders aggressiven Drachenrasse, finden sich heute nur noch wenige Exemplare. Woran sicher nicht nur die Drachenverfolgung in früheren Jahrhunderten allein Schuld trägt. Denn durch ihre Aggressivität, die besonders bei den Weibchen ausgeprägt ist, sind viele Exemplare tödlich verletzt worden. In der Paarungszeit muss das Männchen sich in der Revier des Weibchens begeben und wenn der Zeitpunkt nicht wirklich genau richtig ist, wird das Weibchen das Männchen in einen harten und gefährlichen Revierkampf verwickeln. Dabei kam nicht selten einer der Kampfgegner zu großem Schaden oder sogar zu Tode.
Im eigenen Revier sind beinahe alle Arten von Landsäugetieren potentielle Opfer für einfache Aggressionslust und natürlich auch Nahrungstiere. Für einen Drachen sehr ungewöhnlich ist die Eigenart der norwegischen Stachelbuckel sich auch von Wassersäugetieren zu ernähren. Einem unbestätigten Bericht zufolge hat ein Stachelbuckel im Jahr 1802 vor der Küste Norwegens einen jungen Wal gerissen und davongetragen. Und in den Gegenden, wo heute noch Stachelbuckel in Freiheit leben, finden sich selten Delfine oder Wale ein. Die Gefahr, die von den Drachen für sie ausgeht ist ihnen deutlich bewusst und sie wittern die Nähe der großen Räuber über weite Strecken, denn die Dunghaufen, die natürlich auch mal ins Wasser fallen, hinterlassen dort eine nicht gerade angenehme Spur.
In der Paarungszeit fliegen immer wieder Männchen in die Reviere der Weibchen. Dabei sind sie sehr aufmerksam um im Fall einer Aggressivität des ansässigen Weibchens schnell wieder davonfliegen zu können. Wenn das Weibchen jedoch in Paarungsbereitschaft ist, verharrt sie auf ihrem Nest und erwartet das Männchen interessiert. Die Paarung dauert einige Stunden, manchmal sogar einen ganzen Tag. Die Drachen kuscheln sich aneinander und von ihrer sonstigen Aggression ist nun nichts mehr zu erkennen. Sanft, beinahe liebevoll gehen die Partner miteinander um.
Nach Beendigung der Paarung fliegt das Männchen wieder davon und das Drachenweibchen fängt an das Nest zu erneuern und auszubauen. Es wird mit vielen kleinen Steinen weicher gestaltet und alles Brennbare wird entfernt.
Bis zum Legen der Eier bleibt das Weibchen allein für sich verantwortlich und erst, wenn das schwarze Drachenei gelegt ist kommt das Männchen zurück. Da das Ei befeuert werden muss, kann das Weibchen nun nicht mehr für die eigene Nahrung sorgen und wird vom Männchen versorgt. Er bringt Beutetiere in das Nest, die er in seinem eigenen Revier gejagt hat, um das Nahrungangebot im Revier seines Weibchens nicht zu schwächen. Schließlich muss dieses Revier auch sein Junges im folgenden Jahr mit ernähren.
Bis das Drachenjunge schlüpft dauert es einige Wochen und das Männchen ist in dieser Zeit ein willkommener Partner. Neben der Versorgung mit Nahrung kümmert sich das Männchen um den Nistbereicht. Das heißt, er hält das Nest sauber und bringt neue kleine Steine, wenn die alten durch die dauernde Befeuerung des Eies geschmolzen sind.
Ist der kleine Drache geschlüpft, geht das Weibchen wieder selber auf die Jagd und das Männchen bleibt nur noch einige Tage im Nest. Doch nun kommt die angeborene Aggression wieder durch und die Beute, die das Weibchen mitbringt wird nicht geteilt. Wenn das Männchen versucht etwas abzubekommen bricht nicht selten ein heftiger Kampf aus. Dabei ist das Junge in großer Gefahr, da es noch deutlich kleiner ist, als die krallenbewährten Füße der Elterntiere.
Die Jungen brauchen jedoch keinen "Babysitter" während die Mutter auf der Jagd ist. So klein wie sie auch sind, wenn sie schlüpfen - die kleinen Drachen wachsen mit einer immensen Geschwindigkeit und erlernen das Feuerspeien früher (im Alter von einem bis drei Monaten) als die Jungtiere anderer Rassen. Die Mäuler sind von klein auf mit nadelscharfen Zähnen ausgestattet und auch die Füße haben schon Krallen, die einem unvorsichtigen Räuber leicht das Fell zerreißen können. Aber eigentlich gibt es in einem Drachenrevier kein Raubtier, dass sich freiwillig einem Drachennest nähern würde.
Mit ca. drei Monaten fliegt der junge Stachelbuckel mit seiner Mutter zusammen auf die Jagd und erlernt, wo welche Beutetiere zu finden sind, und wie sie am leichtesten zu erlegen sind.
Und mit ca. einem dreiviertel Jahr muss sich das Jungtier ein eigenes Revier suchen. In den ersten Monaten kann der halbwüchsige Drache sich immer mal wieder im Revier der Mutter einfinden, um sich mit ihr zusammen auf die Jagd zu begeben. Aber er darf nur die Beute fressen, die er selber geschlagen hat. Die Mutter beansprucht davon dann zwar auch ihren Anteil, aber so erlernt der junge Norweger weitere Jagdgeschicke und erhöht damit seine eigenen Fähigkeiten der Nahrungsbeschaffung.
Ziemlich genau nach einem Jahr wird der Jungdrache genauso wie alle anderen Artgenossen bitterst bekämpft, wenn er sich in das Revier des Altdrachen begibt. Er ab muss jetzt völlig selbstständig sein.
Lieber Hagrid,
na, wie ist das Wetter so bei euch? Regnets? Pech gehabt! In Rumänien herrscht strahlender Sonnenschein! Das gefällt deinem Drachen natürlich ausgezeichnet. Ja, Norbert ist gut bei mir angekommen. Er hat sich den ganzen Flug über anscheinend ruhig verhalten, nur einmal hat er den Korb in Brand gesetzt, aber Luzi konnte das mit einem Löschzauber schnell wieder beheben.
Hier in Rumänien scheint sich Norbert ausgesprochen wohl zu fühlen. Ich habe für ihne einen kleinen Wald mit einem angrenzenden See mit einem Schutzbann umgeben, damit er sich erstmal in Ruhe hier einleben und noch etwas wachsen kann. Später kann er dann ganz alleine losziehen und Bekanntschaft mit den anderen hier lebenden Drachen machen. Der Kleine hat ein immenses Feuerpotential, hast du das gewusst? Keine Ahnung, wie du den in deiner Hütte halten konntest. Als meine Freunde vor drei Tagen mit ihm angeflogen kamen, hat er gewütet wie ein Berserker und über zwanzig Meter weit im Umkreis alles versengt, was ihm unter die Nüstern kam. Wir mussten ihn zu zehnt schocken, den kleinen Kerl, bevor wir ihn zu seinem neuen Zuhause transportieren konnten. Auch von dem Wald ist schon die Hälfte eingeäschert, weil er das Feuerspucken anscheinend noch nicht richtig kontrollieren kann. Als ich gestern nach ihm schaute, musste er gewaltig niesen und dabei versengte er sich selbst die Schwanzspitze. Aber keine Angst, ich hab nachgeschaut, es ist nicht schlimm und wird bald wieder verheilen.
Du kannst stolz sein auf Norbert, er findet sich gut zurecht. Zuerst schien er ja zu erwarten, dass wir ihm seine Hühnchen bringen; einen Tag lang ist er nur ziellos im Wald herumgewütet und hat Bäume flachgewalzt. Er schien ziemlich hungrig zu sein und nicht zu wissen, was er tun sollte. Da haben wir im Wald ein paar lebende Hühnchen freigelassen. Er hat sie anscheinend am Geruch erkannt und hatte ziemlich schnell raus, dass er sie jetzt erst fangen muss, bevor er sie fressen kann. Bald darauf hat er angefangen, auch andere Tiere zu jagen und mittlerweile konnten wir sogar beobachten, dass er im See gefischt hat. Darin ist er echt geschickt, das ist natürlich eine Eigenart der Stachelbuckel, aber dass ein so junger Drache wie Norbert ganz alleine herausfindet, dass es auch im Wasser Dinge gibt, die er essen kann, ist schon recht selten. Eigentlich hatten wir uns darauf eingestellt, ihm alles zeigen zu müssen, weil er sich doch so ans versorgtwerden gewöhnt ist. Aber er macht sich prima.
In vier oder fünf Tagen wird er wohl noch einmal umziehen müssen. Wir wollen nicht, dass er den Wald zur Wüste umfunktioniert und haben darum ein neues Gebiet für ihn gefunden. Er wächst sehr schnell und ich denke, in etwa zwei Wochen wird er genug stark sein, so dass wir ihn freilassen können. Wir haben hier in der Nähe noch nicht viele Stachelbuckel gesehen, aber Norbert wird uns vielleicht helfen, sie aufzuspüren. Er wird sich bestimmt auf die Suche nach Freunden machen und wir wollen versuchen, ihn mit einem Ortungszauber zu belegen, so dass wir ihn vom Besen aus beobachten können.
Ich weiss, du vermisst den Kleinen sehr, Norbert hat wirklich einen eigentümlichen Charme, den ich noch bei keinem Drachen erlebt habe. Vielleicht ist es nur, weil er eine so seltsame Geschichte hat (meine Begeisterung für Norbert soll dich aber keinesfalls zu ähnlichen Taten anstiften, hörst du!), ich weiss es nicht, auf jeden Fall mag ich ihn und du kannst dir sicher sein, dass es ihm hier an nichts fehlen wird.
Und du selbst arbeitest sowieso zu viel, das weiss ich. Komm uns doch in den Sommerferien einfach mal besuchen, ich kann dir auch all die anderen Drachen in unserem Gebiet zeigen, das wird dir bestimmt gefallen!
Grüsse Ron, Harry und Hermine ganz herzlich von mir!
Alles Liebe,
Charlie
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