<<< vorhergehende Seite | Die Rätsel aus "der Stein der Weisen" |
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Es war schon später Nachmittag, als Albus Dumbledore die Lehrer zu einer Sonderversammlung zusammenrief. Das Schuljahr hatte noch nicht begonnen, doch die Vorbereitungen liefen auf vollen Touren.
"Wie sie alle wissen, gilt es dieses Jahr etwas ganz Besonders zu beschützen. Einen Gegenstand, wertvoller als alles andere. Mein Freund Nicolas Flamel hat mich gebeten, seinen Stein der Weisen zu bewachen. Er muss vor großen Gefahren beschützt werden. Ich möchte sie alle bitten, etwas zu seinem Schutz beizutragen. Jede Idee ist mir unverzüglich zu melden. Ich erwarte ihren Bericht am spätestens am dritten Schultag. Dankeschön." Dumbledore setzte sich. Ein leises Tuscheln begann sofort und mehre Lehrer sahen sich alarmiert um.
So etwas hatte es bis jetzt noch nicht gegeben. Einige Lehrer hielten das Ganze einfach für einen Scherz. Welche Gefahren? Wenn Dumbledore jedoch so ernst aussah, dann musste etwas wirklich Gefährliches auf der Suche nach dem Stein sein! Als Dumbledore versichert hatte, das dies sein voller Ernst war, wurde es still im Lehrerzimmer. Professor Flitwick sah geschockt aus und Severus Snape schien noch finsterer zu blicken als sonst. Einige der Anwesenden waren sehr blass geworden. Nur Professor McGonagall hatte die Nachricht nahezu ruhig aufgenommen.
Wenige Minuten später erhob sich die Lehrerschaft und jeder ging, um sich etwas zu überlegen oder um das Gehörte erst einmal zu überdenken.
Professor Snape lief unruhig in Richtung der Kerker. Er strebte zu seinem Büro, als er plötzlich zurückgerufen wurde.
"Severus, bitte warte einen Augenblick." Dumbledore kam langsam hinter Severus Snape her. "Ja, Albus?"
"Severus, ich erwarte auf jeden Fall einen guten Schutzzauber von dir. Kein anderer versteht sich so gut auf Zaubertränke. Verbinde dein Wissen mit deinem Können! Mehr verlange ich nicht." Lange sah Dumbledore den Zaubertranklehrer über seine Halbmondbrillengläser an. Dann ging er, ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, leise pfeifend. Snape verharrte noch einige Sekunden lang regungslos. Eine wahrlich seltsame Nachricht. Abrupt drehte er sich um und stoppte erst, als er vor seiner Bürotür stand. Er zog seinen Zauberstab aus seiner Tasche und tippte kurz gegen das dunkle Holz. Dabei murmelte er die Zauberformel. Ein leises Klicken verriet ihm, das die Tür offen war. Snape setzte sich in den hohen Schreibtischstuhl und barg sein Gesicht in den Händen. Ein Rätsel... Es musste schwer sein und trotzdem simpel. Schwarze Magie würde jeden einfachen Fluch brechen. Es sollte also nicht auf Kraft oder Zauberkunst ankommen. Aber wie konnte man da eine Flasche Zaubertrank mit einbinden? "Nein, nicht eine." Snape hob den Kopf. "Sieben! Sieben Flaschen nebeneinander vereint! Verbunden durch ein Rätsel!" Gleichzeitig würde er verhindern, das einer der törichten Dummköpfe, die versuchten den Stein zu finden, wieder entkommen könnten. Geschäftig stand der Zaubertranklehrer auf und lief umher. Er wanderte auf und ab, die Finger verschränkt, die Stirn in Falten gelegt. Plötzlich erhellte ein böses Lächeln seine Züge. Genau das war's! Die Idee! Eifrig lief er zu seinem Vorratsschrank. Dabei fiel sein Blick auf die Weinflasche auf dem Regal. Ja, so könnte es klappen. Snape schnappte sich einen Arm voll Zutaten und brachte sie in das Klassenzimmer für Zaubertränke. Er nahm seinen großen, sauber polierten Kessel und stellte ihn auf die Feuerstelle. Dann zog er den Zauberstab. "Inflamare" Sofort loderten gelb-rote Flammen und das Wasser, das Snape in den Kessel goss begann bald zu brodeln. Langsam gab Snape die Zutaten in den Kessel. Oh ja, die würde das tödlichste Gift werden, das er je gebraut hatte!
Wenig später stellte er alles was er brauchte auf einen leeren Tisch. Inzwischen brodelten schon drei Tränke in den schwarzen Kesseln. Sieben Flaschen in verschiedenen Größen, Farben und Formen standen schon bereit. In zwei füllte Professor Snape Nesselwein und verkorkte sie. Dann wandte er sich dem größten Kessel zu. Eine eisblaue Flüssigkeit schimmerte unschuldig. Nur noch eine kleine Prise hiervon, zwei Stück davon. Und noch ein kleines bisschen Wasser. Hm, lieber noch ein paar gehackte Drachenschuppen. Ja, so. Das Gebräu hatte sich schneeweiß gefärbt. Mit einem zufriedenem Lächeln nahm Snape drei Flaschen und füllte den seltsamerweise kühlen Trank hinein. Sorgfältig verschloss er die Flaschenöffnungen und sah dann zum nächsten Kessel. Da brodelte ein blutroter Trank. In wenigen Minuten würde auch dieses Gemisch fertig sein. Die Flüssigkeit im letzten Kessel rührte Snape noch einmal. Dreimal linksherum, zweimal rechts und viermal links. Es dampfte und der bisher schwarze Trank verfärbte sich gelb. Professor Snape füllte die beiden letzten Flaschen mit den dampfenden und funken sprühenden Mixturen. Schnell beseitigte er die Reste mit einem Schwung seines Zauberstabes und räumte mit einem weiteren Schlenker alles auf. Dann brachte er die sieben Flaschen in sein Büro und stellte sie ab. Er setzte sich an den Schreibtisch, zog Pergament, Feder und Tinte hervor und überlegte. Er betrachtete die Flaschen, die er vor sich aufgereiht hatte. Dann begann er zu schreiben.
So, den wollte er sehen, der problemlos durchmarschieren würde. Das Gift sollte solche stoppen, die nicht schlau genug waren, um das Rätsel zu kombinieren. Die beiden gelben und roten Tränke würden den Suchenden entweder näher zum Stein oder zurück bringen. Snape wollte den Ein- und den Ausgang mit magischem Feuer versiegeln. Es war ein simpler Spruch. Man musste nur zwei Pulver mischen und auf die Schwellen streuen. Sobald jemand auf dieses Pulver trat, würden Flammen auflodern. Verbunden mit einem kleinen Zauber sehr effektiv. Die Feuer würden erst einige Zeit später, nachdem eines der Feuer durchquert war, wieder verlöschen. Mit hinterhältigem, aber zufriedenem Grinsen nahm Snape ein zweites Blatt Pergament um Dumbledore einen Bericht zu schreiben.
Zur gleichen Zeit ging Professor Sprout nachdenklich vor dem Gewächshaus 3 auf und ab. Sie war gerade erst von der Besprechung zurückgekehrt und wusste noch nicht so recht, was sie von alledem halten sollte. Die Sonne schien und ein paar Vögel flatterten durch den blauen Himmel, doch dafür hatte Professor Sprout heute kein Auge. Sie dachte scharf nach. Was würde sich als Schutz für den Stein der Weisen eignen? Vielleicht eine Venomus Tentakula? Nein, zu harmlos für gute Zauberer. Sprout stoppte ihre Überlegungen erst, als eine Eule laut mit dem Schnabel klapperte und die Lehrerin anstieß. Insgesamt waren es drei Eulen. Zusammen hatten sie ein großes, unförmiges Paket getragen. Komisch, wer sollte ihr denn ein Paket von der Größe schicken? Unter dem Packpapier bewegte sich etwas. Vorsichtig zog Professor Sprout ihren Zauberstab und ging langsam auf den merkwürdigen Packen zu. Schnell riss sie das Papier zur Seite und deutete angriffsbereit aus den Inhalt. Eine große, dunkelgrüne Pflanze mit vielen Tentakeln wand sich auf dem Boden. Nach eingehender Betrachtung und dank ihrer langjährigen Erfahrung identifizierte Professor Sprout die Pflanze als Teufelsschlinge. Eine Baby- Teufelsschlinge um genau zu sein. Es war also eine gewisse Vorsicht angebracht - auch wenn diese Pflanze noch jung war, war sie gefährlich, wenn man nicht wusste, wie man mit ihr umgehen sollte. Mit der Hilfe einer großen Lampe scheuchte Professor Sprout die junge Pflanze in eines der leerstehenden Gewächshäuser und verriegelte die Tür. Dann schaute sie sich um. Erst jetzt bemerkte sie den Brief, der neben dem zerfetzten Packpapier am Boden lag. Schnell nahm sie ihn und öffnete den Umschlag. Nachdem sie die wenigen Zeilen kurz überflogen hatte, musste sie Schmunzeln. Nur ihre Freundin Gerania würde auf die Idee kommen, eine echte Teufelsschlinge per Eulenpost, eingewickelt in Papier zu verschicken! Mit ein wenig fachkundiger Pflege würde das Pflänzchen prächtig gedeihen! Freudig lächelnd lief Professor Sprout in ihr kleines Büro, um Dumbledore einen Brief zu schreiben. Ihr Anteil zum Schutz das Steines war gefunden!
Einige Tage gingen ins Land. Inzwischen hatte die Schule begonnen. Im Schloss gab es nur ein Gesprächsthema: Harry Potter in Hogwarts!
Professor Flitwick stand in seinem Klassenzimmer und räumte auf. So, jetzt noch die Bücher in den Schrank. Wo war nur der Schlüssel? Suchend sah sich Flitwick um. Er musste da hinten bei den anderen sein. Er zielte mit seinem Zauberstab vage in die Richtung der Schlüssel. Allerdings war er nicht so ganz bei der Sache, da er an die Schutzzauber für den Stein der Weisen dachte. So recht war ihm nämlich noch immer nichts eingefallen und schon morgen musste er seinen Bericht abgeben! "Wingardium Leviosa!" Statt einem erhoben sich alle 16 Schlüssel in die Luft, lösten sich vom Schlüsselbund und schwebten durch den Raum. "Ach du meine Güte!" Erschrocken sah Professor Flitwick auf die fliegenden Schlüssel. "Ahh!" Entsetzt sprang Professor Flitwick vom Fenster weg. Draußen war ein Schüler auf einem Besen vorbeigeflogen. Da es nicht so oft vorkam, dass am Klassenzimmer Schüler vorbeiflogen, hatte sich Professor Flitwick erschreckt. Durch den Schlenker mit dem Zauberstab hatten sich die Schlüssel noch weiter verteilt und waren höher geflogen. Er ging zum Fenster und schaute heraus. Draußen flog Oliver Wood, der Mannschaftskapitän des Quidditchteams von Gryffindor, herum. "Wood! Was soll das!" "Verzeihung, Professor." Wood sah betreten aus. "Ich suche den goldenen Schnatz, aber er entwischt mir ständig! Ich versuche gerade, einen neuen Sucher zu finden und der letzte Kandidat hat es irgendwie geschafft, den Schnatz aus dem Spielfeld zu jagen, auch wenn das unmöglich sein sollte. Und jetzt ist er weg!" Unglücklich und mit gesenkten Kopf flog Wood davon. Professor Flitwick schüttelte den Kopf und wandte sich wieder den Schlüsseln zu. Er hatte Probleme, den zu finden, den er suchte. Außerdem waren die alle viel zu hoch für den kleinen Professor. Jetzt könnte er auch einen Besen gebrauchen! Professor Flitwick dirigierte alle Schlüssel auf den Boden zurück und suchte sich den Schrankschlüssel. Als er die Bücher wegpackte, kam ihm eine Idee. Es war ziemlich schwierig einen aus vielen fliegenden Schlüsseln herauszufinden. Und wenn der dann auch noch, ähnlich wie der goldene Schnatz, abhaute, dann wäre es noch schwerer! Eigentlich ein perfektes Rätsel! Genau! Das war sein Schutz für den Stein der Weisen! Eifrig machte sich Professor Flitwick daran, einen Bericht für Dumbledore zu schreiben und beschloss, sich bei Oliver Wood zu bedanken!
Am Abend saß Professor McGonagall in ihrem Büro und korrigierte die ersten Hausaufgaben der ersten Klasse. Seufzend legte sie den letzten Aufsatz auf den Stapel und lehnte sich zurück. So, jetzt, wo alles andere erledigt war, konnte sie sich endlich Gedanken über den Stein der Weisen machen. Aber ihr wollte einfach nichts einfallen, also beschloss sie, zur Entspannung eine Runde Zauberschach zu spielen. Sie holte ihr Schachbrett heraus und verhexte die Schwarzen Figuren so, das sie sich von alleine bewegten. Nach einigen Stunden konzentriertem Spiel fielen Professor McGonagall fast die Augen zu. Unbemerkt war die Nacht hereingebrochen. "Meine Güte, schon so spät!" Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es schon fast Mitternacht war. Plötzlich hörte Professor McGonagall Lärm auf dem Flur. Verärgert stand sie auf, schnappte ihren Zauberstab und verließ ihr Büro. Der Gang lag verlassen da, mal abgesehen von einem der Geister, der silbrig glitzernd durch die nächste Wand verschwand. Mit langen, energischen Schritten lief Professor McGonagall den Gang hinunter. Als sie Stimmen hörte, beschleunigte sie ihre Schritte. "...mit in mein Büro. Ich werde umgehend Professor Flitwick informieren!" Snape stand mit finsterer Miene vor zwei verschüchterten Drittklässlern aus Ravenclaw. In der Hand hielt er ein altes Buch. "Ah, Hallo Minerva! Diese beiden haben sich in die Bibliothek geschlichen und eines der Bücher aus der verbotenen Abteilung mitgehen lassen. Sie wollten wohl einige Flüche an ihren Klassenkameraden ausprobieren. Und das am zweiten Schultag!" Snape wandte sich wieder an die wie versteinert dastehenden Schüler. "Außerdem 25 Punkte Abzug für Ravenclaw - für jeden!" "Aber das ist unfair!" Der Junge erschrak anscheinend über sich selbst. Ein böses Grinsen umspielte Snapes Lippen. "Ja, das finde ich auch. Noch einmal 5 Punkte! Und jetzt folgen sie mir!" Professor Snape brachte beide Ravenclaws weg. McGonagall sah ihnen kurz hinterher, dann ging sie in ihr Büro zurück und setzte sich wieder vor ihr Schachspiel. Allerdings war sie inzwischen so erschöpft, das sie gar nicht mehr bemerkte, dass ihr Kopf auf die Tischplatte rutschte...
Minerva McGonagall lief einen Gang entlang. Plötzlich stand sie auf einem riesigen Feld mit lebensgroßen Schachfiguren. Die Figuren spielten gegeneinander und als Professor McGonagall das Feld betrat, verwandelte sie sich von alleine in eine Schachfigur und spielte mit. Plötzlich kam ein gegnerischer Springer herangaloppiert und ließ sein Schwert auf sie hinabsausen...
Erschrocken erwachte Minerva McGonagall. Das Schachspiel stand unberührt vor ihr, mit dem Unterschied, das einige Figuren sich schlafen gelegt hatten. Während McGonagall sich umzog, dachte sie über ihren Traum nach. Ja, warum eigentlich nicht? Ein Schwachspiel wäre eine schwierige Aufgabe, besonders wenn man selbst mitspielen musste! Kein Zauber würde einem da helfen. Nur Logik und etwas Übung im Schach. Zufrieden legte Professor McGonagall sich schlafen und beschloss, Albus Dumbledore sofort am nächsten Morgen den Bericht über ihren Schutz zukommen zu lassen.
Professor Quirrel stand zitternd in seinem Büro. "Aber Meister! Er will, dass ich einen Schutz für den Stein schaffe. Wir wollen den Stein doch stehlen, damit du endlich wieder an die Macht kommst. Bitte, hilf mir, Meister!"
"Du jämmerlicher Idiot! Wenn du ein Rätsel entwirfst, dann solltest du auch wissen, wie man es löst! Du bist zu nichts zu gebrauchen! Gibt es denn nichts, was du kannst?"
"I-Ich kenne mich mit Trollen aus." Kleinlaut setzte sich Quirrel. "Na toll! Und wo bitte willst du so schnell einen hernehmen?"
"M-Mein Cousin hat neulich einen gefangen."
"Gut! Schreib diesem Muggelliebhaber Dumbledore jetzt einen Bericht! LOS!" Quirrel nahm ein Stück Pergament und begann mit zitternden Händen zu schreiben. "Bist du endlich fertig?"
"Ja Meister." Schnell sprang Quirrel hoch und lief in die Eulerei. Er band das Pergamentstück an das Bein einer Schuleule und schickte sie einige Stockwerke höher zu Dumbledores Büro.
Dumbledore setzte sich und sah interessiert auf den Stapel Pergamente, der seinen Schreibtisch zierte. Die Beschreibungen der Schutzzauber der Lehrer! Im Laufe der Tage hatte er allmählich viele Berichte bekommen, doch bis jetzt hatte er noch keine Zeit gehabt, sich alles anzuschauen. Ganz oben war ein etwas schmutziger, zerknitterter Zettel. Jemand hatte in einer sehr unsauberen Handschrift eine kurze Notiz hingekritzelt.
N'Abend Professor.
Ich wollt' ihnen nur schnell schreiben, was es mit Fluffy eigentlich auf sich hat. Fluffy is'n ganz lieber. Der tut nichts. Man muss ihm nur ein bisschen Musik vorspielen und schon schläft er wie ein kleines Baby. Natürlich leihe ich ihnen Fluffy gerne, Professor. Aber passen sie bitte auf, dass dem armen nichts geschieht. Er is' doch noch so klein! Fast noch'n Baby!
Hagrid
Dumbledore schmunzelte, als er die wenigen Zeilen las. Ja, das war Hagrid. Er wusste schon lange von Fluffy, den Hagrid im Verbotenen Wald hielt. Dumbledore war besorgt gewesen, denn ein Dreiköpfiger Hund ist alles andere als harmlos. Jetzt würde er aber sehr nützlich sein. Hagrid hatte Fluffy bei einem Kartenspiel im Dorfpub gewonnen und jetzt würde diese Bestie endlich nicht mehr frei herumlaufen. Na ja, frei war er ja nicht direkt, aber was Hagrid als "kurze Leine" bezeichnete, war eine 100m lange Eisenkette, befestigt an einem starken Baum mitten im Wald.
Als nächstes lag ein Umschlag ohne Beschriftung auf dem Stapel. An der ordentlichen Schrift erkannte Albus Dumbledore sofort, das die Notiz von Professor McGonagall war.
Guten Tag, Albus!
Mein Schutz besteht aus einem riesigen Schachspiel mit lebensgroßen Figuren. Insgesamt wird alles einen Raum füllen, den es zu durchqueren gilt.
Das Schachrätsel gehört zu den komplexeren Rätseln. Nur ein äußerst fähiger Zauberschachspieler wird es schaffen, unbeschadet den Raum zu durchqueren. Die Lösung besteht darin, eine der Schachfiguren durch einen Zauberer oder eine Hexe zu ersetzen. Besagter muss sich dann durch den Raum spielen und gegen die magischen Figuren gewinnen. Erst dann werden sie ihn passieren lassen. Sollte man verlieren, so bleibt einem der Zutritt verwehrt. Egal ob Mensch oder Statue - alle Spielfiguren werden wie normale Schachfiguren reagieren, d.h. dass sie ihre besiegten Gegner k.o. schlagen und zerschmettern
.
Mehr wäre nicht zu sagen.
Mit freundlichen Grüßen,
Minerva McGonagall
Anerkennend nickte Dumbledore. Ein solches Rätsel passte zu Minerva! Welches war der nächste Bericht?
Hallo Professor
!
Meine Freundin Gerania Ginster hat mir eine Babypflanze geschickt, die sie auf einer ihrer Reisen gefunden hat. Sie hat sie mitgebracht, da besagte Pflanze versucht hat, ihren Knuddelmuff zu zerquetschen. Dabei sei ihr aufgefallen, das die Pflanze sich zurückgezogen hatte, als sie mit ihrer Kerze näher gekommen war, um nach dem Rechten zu sehen. Nun, inzwischen habe ich die Pflanze als Teufelsschlinge identifiziert und sie gedeiht einfach prächtig! Die Teufelsschlinge greift alles an, was in ihre Nähe kömmt und versucht, es zu zerdrücken und zu ersticken. Allerdings scheuen Teufelsschlingen jegliche Art von Feuer oder Licht. Im Moment wächst die Teufelsschlinge in einem leeren, abgedunkelten Gewächshaus. Sie ist jetzt fast ausgewachsen. Nicht viele Zauberer und Hexen wissen, wie man eine Teufelsschlinge loswird, also wird sie einen perfekten Schutz abgeben!
Viele Grüße!
Professor Sprout
Ja, tatsächlich ein guter Einfall! Dumbledore freute sich über den Ideenreichtum seiner Lehrer. Oh, Professor Quirrel hatte ebenfalls einen Bericht abgeliefert! Na ja, das sollte man bei einem Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste auch erwarten!
Sehr geehrter Professor Dumbledore,
wie sie wissen hatte ich ja schon immer ein gutes Händchen für Trolle. Der Zufall will es, das ein Cousin von mir zufällig gerade einen Troll gefangen hat. Er könnte ihn schon bald nach Hogwarts übermitteln. Ich dachte, dass ein Troll ein sehr guter Schutz für den Stein wäre, denn es ist ein ausgewachsener Troll und er ist stark. Gute Zauberer oder Hexen mögen an ihm vorbeikommen, doch dazu werden sie ein gewaltiges Stück Magie brauchen!
Professor Quirrel
Nur noch zwei Umschläge waren übrig und Dumbledore nahm zuerst den unbeschrifteten.
Hallo Albus!
Durch einen Zufall ist mir die Idee für ein großartiges Rätsel gekommen! Also...
In einem Raum versiegeln wir den Ausgang magisch, so das sich die Tür nur mit einem Schlüssel öffnen lässt. Ich werde Hunderte von Schlüsseln verzaubern, so das sie fliegen können und sich bewegen, ähnlich wie der goldene Schnatz. In den Raum werde ich Besen deponieren. Der, der versucht den Stein zu finden, muss ihn fangen. Dabei muss er natürlich auch noch den richtigen erwischen. Dies ist eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der es auf Geschick und Geschwindigkeit ankommt. Denn für Aufrufezauber werden die Schlüssel zu schnell sein und da sie fliegen ist es schwer, genau auf sie zu zielen. Nur sehr gute Flieger mögen eine Chance haben!
Hochachtungsvoll,
Professor Flitwick
Nachdenklich rieb sich Dumbledore das Kinn. Wahrlich, ein sehr gutes Hindernis, das den Suchenden einige Zeit kosten würde.
Dumbledore wusste schon, von wem der letzte Umschlag war, bevor er ihn öffnete. Die Schrift und das sorgfältig gefaltete Pergamentblatt deuteten auf Severus Snape hin.
Guten Tag, Albus.
Ich habe lange überlegt, doch ich denke, es ist mir gelungen en grandioses Rätsel zu entwerfen. Es kann schnell tödlich enden, oder aber den Suchenden für immer gefangen halten. Mein Rätsel besteht aus sieben Flaschen mit verschiedenem Inhalt. Dazu noch aus einem Rätseltext. Man muss die Hinweise aus dem Text klug kombinieren, um durch den Ein- oder Ausgang zu kommen. Denn beide werde ich mit magischem Feuer versiegeln, das bei beiden Türen aktiviert wird, sobald man den Raum von einer Seite betritt. Entscheidet man sich für den falschen Trank, wird man entweder vergiftet und stirbt auf der Stelle einen äußerst qualvollen Tod oder man trinkt nur Nesselwein. Nur äußerst clevere und begabte Zauberer werden dieses Rätsel lösen können und das Hindernis unbeschadet überwinden.
Mit freundlichen Grüßen,
Professor Severus Snape
Mit einem Seufzen legte Professor Dumbledore den letzten Zettel auf den Stapel. Es verblüffte ihn, welche effektiven Hindernisse seine Lehrer zusammengestellt hatten. Auffallend war auch, dass es nur in den seltensten Fällen auf magische Fähigkeiten ankam. Meistens ging es um geschwindes Denken, Kombinationsgabe und Schnelligkeit. Derjenige, der diese Schutzzauber überwand, musste wirklich ein herausragender Magier und äußerst kluger Kopf sein. Dumbledore hoffte trotzdem, dass dies alles ausreichen würde. Er selbst hatte ja auch noch eine sehr gute Idee. Aber das würde er später regeln.
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